Tiefgarage unter dem Hasenplatz?

Veröffentlicht am 07.02.2019 in Presseecho

Gäubote vom 07.02.2017

Herrenberg: SPD-Gemeinderatsfraktion fordert Alternativen zu Parkhausplanung

Ein Parkhaus im südlichen und westlichen Bereich der Stadt findet zwar Unterstützung der SPD-Fraktion im Herrenberger Gemeinderat. Den Standort Hindenburgstraße lehnt sie inzwischen aber ab. Nun fordern die Sozialdemokraten in einem Antrag Alternativen – unter anderem bringt sie eine Tiefgarage unter dem Hasenplatz in die Diskussion.

Ein neues Parkhaus für die Bewohner der östlichen und südlichen Teile der Stadt sei erforderlich, insbesondere, wenn die Parkplätze auf dem Graben und entlang der Hindenburgstraße entfielen. „Wir müssen auch für die Anwohner und Angestellten in der Altstadt Parkmöglichkeiten vorsehen. Außerdem entsteht Parkplatzbedarf durch eine neue Nutzung des Fruchtkastens. Auch die Logik des Verkehrsplaners Büro Brenner, durch Parkhäuser auf beiden Seiten des Schickplatzes die Überfahrungsnotwendigkeiten des Platzes zu verringern, wird geteilt“, heißt es hierzu in einer Pressemitteilung der SPD. Die Einwände gegen ein Parkhaus an der Hindenburgstraße seien allerdings sehr berechtigt: Die Zufahrt zu diesem Parkhaus, so Bodo Philipsen in seinem Gemeinderatsantrag, würde erneut den Straßenraum auf der Hindenburgstraße ausweiten, es entstünde eine neue Signalanlage, der Verkehr auf der Hindenburgstraße würde in seinem Fluss zusätzlich gestört. Alles dies wolle man andererseits mit den Maßnahmen zur Modellstraße gerade unterbinden. Das Parkhaus würde zudem Autoverkehr von allen Richtungen in den innersten Bereich der Stadt hineinziehen. Der Parksuchverkehr würde genau den Verkehr auf dem Schickplatz wieder erhöhen. Eine sichere und attraktive Fußwegequerung der Parkenden über die Hindenburgstraße sei bisher nicht geplant. Das Parkhaus würde vor allem die Freiräume der Albert-Schweitzer-Schule weiter einschränken und damit die Existenz der Schule gefährden.

Philipsen sieht Gefahr für Albert-Schweitzer-Schule

Nicht zuletzt sei das Parkhaus kein interessantes Angebot für die Besucher des Fruchtkastens und müsste „mit dem Wegfall der letzten Grünflächen in diesem Bereich teuer erkauft werden“. Hinzu komme, dass in direkter Nachbarschaft große Flächen als Parkbrachen unterwertig genutzt das Stadtbild beeinträchtigten. Philipsen wörtlich: „Ein Parkhaus Hindenburgstraße stößt in weiten Teilen der Bevölkerung auf großen Widerstand und polarisiert die Bürgerschaft.“

Die SPD meint dagegen, dass ein Parkhaus im Bereich der bestehenden Altstadtgarage die gleiche fußläufige Entfernung zur Altstadt wie ein Parkhaus Hindenburgstraße habe. Es könnte leichter verkehrlich erschlossen werden und böte Parkmöglichkeiten auch für Besucher des Fruchtkastens. Die bisherige Altstadtgarage sei sehr verwinkelt und dringend sanierungsbedürftig. Gemeinsam mit der Fläche des Parkhauses Hotel Hasen, meint die SPD in ihrem Antrag, ergäbe sich eine Potenzialfläche, „die unseren Bedarf voraussichtlich decken kann“. Über einem gemeinsamen Parkhaus könnten Hotelzimmer oder/und Wohnraum entstehen, so die SPD. Da der Landkreis seine Flächen an der Marienstraße gerade neu überplant, könnte man auch hier ein Parkhaus in die Diskussion bringen. Eine weitere Alternative sieht die SPD an der VHS. Denn das alte VHS-Gebäude sei in keinem guten Zustand. Mittelfristig gedacht könnte es einem Neubau weichen, der ein Parkhaus integrieren könnte. Und nicht zuletzt gebe es am Hasenplatz große Flächen, die eventuell unter dem Straßenraum ein Parkraumangebot ähnlich wie in Ulm bieten können. Die ansteigende Topografie unterstütze diese Überlegungen. Die SPD ist davon überzeugt, dass mit all diesen Varianten die Einkaufslage Tübinger Straße gestärkt werden könnte.

Unabhängig vom Bau eines Parkhauses Hindenburgstraße könnte man die Anbindung des Parkhauses der Volksbank neu gestalten und somit die Moltkestraße weitgehend autofrei bekommen, entstehen könnte dort eine Fuß- und Radwegeachse aus dem Süden in die Stadt.

-gb-

 

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