SPD mahnt schnelle Verbesserung an

Veröffentlicht am 26.10.2017 in Presseecho

Gäubote vom 26.10.2017

Herrenberg: Radverkehrspolitik der Stadt in der Kritik – Zu wenig Personal?

Der Ausbau von Radwegen geht in Herrenberg vor allem für die SPD und die Grünen zu schleppend voran. Im Technischen Ausschuss des Gemeinderats berichtete der neue Verkehrsplaner Michael Tröger über den Status quo. Aufgrund personeller Kapazitätsprobleme fokussiert sich das Engagement der Verwaltung vor allem auf Aktionen.

Als im Januar 2016 mit Lisanne Slotboom erstmals eine eigene Verkehrsplanerin im Herrenberger Rathaus ihre Stelle antrat, setzten viele die Hoffnung darauf, dass sich vor allem auch in der Radverkehrsplanung Verbesserungen einstellen werden. Doch nach nur einem Jahr verließ die Expertin das Stadtplanungsamt wieder (der „Gäubote“ berichtete). Inzwischen hat Michael Tröger ihre Nachfolge angetreten. Im Technischen Ausschuss des Gemeinderats skizzierte er seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte. Dabei nannte er insbesondere die Ortsdurchfahrt Oberjesingen, die Verkehrsproblematik im Alzental und in Herrenberg-Süd, die Umgestaltung der Seestraße im Zuge der Seeländer-Bebauung und die Erstellung des Integrierten Mobilitätsentwicklungsplans (IMEP).

Zum Thema Radverkehrsplanung selbst hatte Michael Tröger nicht viel zu sagen – so beschränkte sich Tröger in diesem Zusammenhang auf die Teilnahme an Events wie Stadtradeln oder der Nikolausaktion in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), bei der Fahrräder auf ihre Beleuchtung geprüft werden. „Nicht machen“ könne die Verwaltung hingegen die Erweiterung von Fahrradabstellanlagen in der Innenstadt oder die Umsetzung der im Gemeinderat bereits beschlossenen Radstreifen in der Hildrizhauser Straße.

Stelle lange nicht besetzt

Baubürgermeister Tobias Maigel wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Hildrizhauser Straße aus Kapazitätsgründen, jedoch „schweren Herzens“ nicht in Angriff genommen werden könne. Oberbürgermeister Thomas Sprißler betonte zudem, dass die Stelle des Verkehrsplaners eben ein Dreivierteljahr lang nicht besetzt gewesen sei.

Vor allem Maya Wulz (Grüne) und Eva Schäfer-Weber (Frauenliste) missfiel es sehr, dass es in der Hildrizhauser Straße nicht vorangeht. Bodo Philipsen (SPD) kritisierte wiederum, dass die Stadt viele „kurzfristig machbare“ Projekte nicht angehe – zum Beispiel Belagssanierungen auf Radwegen sowie deren schnelle Räumung im Winter. Auch spezielle Ampelschaltungen für Radfahrer, zusätzliche Radabstellanlagen oder die von der SPD geforderten durchgehenden Nord-Süd- und Ost-West-Achsen für Radfahrer sprach er an. „Das wären sofort spürbare Verbesserungen für Radfahrer.“ Alles andere, vor allem die „Teilnahme an Adventsaktionen“ interessiert den SPD-Fraktionschef, wie er meinte, nur marginal.

Auch sein Fraktionskollege Günter Achilles kritisierte die Verwaltung: „Ich würde öfters das Rad nehmen, wenn der Radverkehr mehr bequem wäre.“ Sein Eindruck ist, dass dem Radverkehr noch immer nicht dieselbe Priorität eingeräumt werde wie dem Auto. Dem widersprach Tobias Meigel: Vor allem in der aktuellen Planung für die Neugestaltung der Oberjesinger Ortsdurchfahrt werde dem Rad- und Fußgängerverkehr breiter Raum gegeben. Meigel: „Wir denken in der Verwaltung alle nicht vom Auto her.“

Von Dietmar Denner

 

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