SPD-Antrag zu Platzbildung

Veröffentlicht am 16.06.2018 in Presseecho

Gäubote vom 16.06.2018

Herrenberg – Die SPD-Fraktion im Herrenberger Gemeinderat hat einen Antrag formuliert, der sich mit der Aufwertung städtischer Räume beziehungsweise der Platzbildung in der Gäustadt beschäftigt.

Im Zusammenhang mit der Entwicklung des Seeländer-Areals in Herrenberg werde ein Konzept für die Entwicklung der Plätze der Stadt erarbeitet, heißt es in dem von SPD-Fraktionssprecher Bodo Philipsen formulierten Antrag. Zielsetzung sei eine deutlich höhere Aufenthaltsqualität und Attraktivität des öffentlichen Raumes. Dies gelte in einem ersten Schritt für die Plätze am Nufringer Tor, in der Hirschgasse/Badgasse, am Köcheplatz am Bronntor und am neuen Seelesplatz. Weiter ist dem Schriftstück zu entnehmen: „Zahlreiche andere Plätze müssten dringend aufgewertet werden – wie der Platz vor der Kreissparkasse/Gasthof Rose, der Place de Tarare oder die Piazza de Fidenza. Der Platz vor dem Seeländer könnte auch ein Platz der Begegnung für Jugendliche unserer Stadt werden.“

Bäume und Grün sorgten für Ruhe und Beschattung, die Brunnen und Umgebung müssten Kinder zum Spielen anregen, Sitzgelegenheiten und Bewirtung würden zum Verweilen einladen, digitale Informationstafeln verwiesen auf historische Bezüge oder Nutzungen, Bocciabahn und andere Spielangebote und vieles mehr.

Zur Begründung heißt es: „Die vorhandenen Raumbildungen sind wenig attraktiv. Sie laden weder zum Verweilen noch zum Spielen oder Flanieren ein. Sie sind zu Resträumen verkommen. Der vormoderne Städtebau dagegen wurde nicht von den Gebäuden, sondern vom Stadtraum her entwickelt. Die Stadt war eine Komposition aus Raumfolgen. Der öffentliche Raum war der Schauplatz von Gesellschaft und Gemeinschaft. Die Gebäude haben als Modellierung der Stadträume gedient. Jeder Raum hatte seine Individualität und Qualität.“

Das sei in Herrenberg noch zu erkennen, müsse aber wieder herausgebildet werden. Die Räume heute seien nur noch „öde Restflächen der Gebäude, ohne soziales Leben“. Stadt aber definiere sich nicht durch die Ökonomisierung der Immobilien, sondern durch Gemeinschaft und Vielfalt, die sich vor allem auf den Plätzen Raum schaffe. Dies sei in Herrenberg sehr gut zu beobachten. „Leben findet nur im Sommer auf dem Marktplatz und bedingt im Graben statt. Alle anderen öffentlichen Flächen sind tot und leblos, regen nicht an und ziehen nicht an.“

Die Belebung der Altstadt im Zusammenhang mit der Entwicklung des Seeländerareals werde nur gelingen, mahnt die SPD, wenn eine interessante und spannende Achse hin zum Marktplatz entstehe. Dafür spiele die Abfolge der Plätze eine zentrale Rolle. In oberitalienischen oder südfranzösischen Städten oder in Berlin könne man sehen, welche Bedeutung Plätze für städtisches Leben haben können. Aber auch in Nagold und anderen süddeutschen Gemeinden.

Leben werde in die Altstadt „mit Sicherheit im Zeitalter des Internetkaufs nicht allein durch Verkaufsflächen entstehen. Gerade unsere historische Stadt muss sich der Geschichte des öffentlichen Raumes erinnern und sie sich im 21. Jahrhundert
wieder zunutze machen“, heißt es in dem SPD-Antrag

-gb-

 

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