Mehr Verkehr im Alzental befürchtet

Veröffentlicht am 22.05.2019 in Presseecho

Gäubote vom 22.05.2019

Herrenberg: SPD lehnt zweiten Durchstich weiter ab

Die SPD-Kandidaten für die Gemeinderatswahl hatten am Montagabend zu einem „Townhall-Meeting“ nach amerikanischem Vorbild eingeladen. In der Mensa Längenholz standen sie für Fragen und Antworten zu Verfügung.

Ein interessierter junger Bürger nutzte die Gelegenheit, ein breites Spektrum an aktuellen Themen anzusprechen. Die Sanierung der Schulgebäude und ein systematisches Vorgehen nach einem „Masterplan Schulen“ war der Einstieg in einen angeregten Gedankenaustausch zum Thema „Modernes Lernen“. Spitzenkandidat Bodo Philipsen erläuterte, dass zeitgemäßes Lernen Räume für Gruppenarbeit, selbstständiges Erarbeiten von Lerninhalten und insbesondere in den Naturwissenschaften eine Abkehr vom Frontalunterricht in „Hörsälen“ hin zu Laboren für Experimente erfordert. Chancen und Grenzen der Inklusion in Schulen wurden lebhaft diskutiert. Gemeinderatskandidatin Pia Ellen Böttcher verwies auf ihre guten Erfahrungen im Schulzentrum Holzgerlingen, wo unterschiedliche Schularten auf einem gemeinsamen Schulcampus integriert sind. Zum Standort der Albert-Schweitzer-Schule waren sich alle einig, dass diese wegen ihres großen Einzugsbereichs im Zentrum und bahnhofsnah bleiben sollte.

Die Notwendigkeit einer aktiven kommunalen Grundstücks- und Wohnungsbaupolitik zur Behebung des Wohnungsmangels wurde ebenso diskutiert wie das Verkehrskonzept Imep. Der Antrag der SPD zur Entlastung der Horber Straße durch Verkehrslenkungsmaßnahmen und innerörtliche Geschwindigkeitsreduzierungen kam ausführlich zur Sprache. Die Skepsis der SPD zum zweiten Bahndurchstich I 3 beruht unter anderem auch darauf, dass dadurch mehr Verkehr im Alzental und auf der Horber Straße befürchtet wird, was Anwohner und Gemeinderatskandidat Carsten Krebs bestätigte.

„Rechte Hetzer verhöhnen demokratische Institutionen“

Zwei Stunden lang gab es die Möglichkeit, Kandidaten mit ihren Ansichten und Meinungen kennenzulernen, mit ihnen auf Augenhöhe zu diskutieren und Einblick in die Kommunalpolitik und Arbeitsweise des Gemeinderats zu nehmen. „In Zeiten, in denen rechte Hetzer demokratische Institutionen und kritische Medien verhöhnen, müssen sich Demokraten entschlossen für den freiheitlichen Staat auch in den Kommunen einsetzen“, sagte der Fraktionsvorsitzende Bodo Philipsen. Das Fazit von Gemeinderätin Sarah Holczer und den Ortsvereinsvorsitzenden Frank Däuber und Petra Menzel war einhellig: Beide Seiten profitierten vom direkten Gespräch, das regelmäßig und nicht nur vor Wahlen gesucht und angeboten werden sollte. Die Herrenberger SPD ist dafür weiterhin offen und wird sich für diesen Dialog engagieren. Die Suche nach den richtigen Formaten für diese Gesprächsrunden wird nach der Kommunalwahl fortgesetzt, gerne auch im Austausch mit anderen demokratischen Parteien und Wählervereinigungen, Medien und Bildungseinrichtungen.

-gb-

 

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