"Kein Kahlschlag"

Veröffentlicht am 15.05.2016 in Presseecho

Lokalpolitische Kolumne von Günter Achilles im Gäuboten vom 30.04.2016

Kein Kahlschlag - Auf dem Weg zur menschenfreundlichen Stadt- Spiel- und Freiflächenkonzeption für Herrenberg

Die Verwaltung beschert uns eine schöne neue Welt: Die Spielleitplanung macht die Gäustadt zur Spielstadt. Neue dezentrale Spielflächen an unattraktiven Standorten,  statt familiengerechte Plätze in den Wohngebieten. Nur schade, das sich dieses Zwei-Millionen-Großprojekt selbst finanziert: Für eineinhalb Millionen sollen fünf bestehende Spielplätze in besten Wohngebietslagen als Baugrund verkauft werden. Und das alles für das Endziel - größer, teurer, raffinierter - die Aufrüstung der Spielplätze! Dafür sind die Namen so blumenreich, dass man sich dem "Himmel so nah"  und dem  "Naschgarten" in "Action" paradiesisch träumt, um weiter durch "Hängemattenwiesen", dem "Ruhehain" das "Tal der Gegensätze" zu erreichen. Hoffentlich gibt es kein Aufwachen im Tal der Ahnungslosen. Der Bürger will's ja so! Doch Spaß beiseite: Schon jetzt ist öffentliches Grün im Stadtgebiet rar - zukünftig noch seltener. Leuchtturmprojekte in Randlage schlucken den letzten wohnnahen Spielplatz. Statt Kinder tun lassen, zukünftig der große Gerätepark. Da alle Bürger dafür sind, braucht man sie auch nicht fragen; wegen der schönen neuen Welt der großen Spiele. Also geht über die fünf schönsten alten Plätze der Große Hobel und macht schöne neue Bauplätze. Die Spielleitplanung ist im Anmarsch und beschert futuristische Vorzeigeprojekte. Mehr Kinderraum im Innenbereichen vorbei - wir schaffen perfekte Spielplätze und sehen immer seltener Kinder darauf.

Aktuell fehlen Herrenberg vier Millionen. Streichungen haben stattgefunden.  Da könnte es besser sein, dieses kostspielige Projekt auf Eis zu legen und die gute Spielplatzsituation so zu belassen. Dringendere Aufgaben z. B. im Schul- oder Verkehrsbereich sind wichtiger. Auch Kraft und Energie für eine Bewerbung zur Landesgartenschau in 15 bis 20 Jahren ist zielgerichteter. Spielplätze zu Bauplätzen - Leuchtturmprojekte  für die grüne Wiese brauchen wir nicht. Niemand entstünde ein Nachteil, nichts umzusetzen. Bestehende Anlagen als pures Bauland anzusehen ist grenzwertig. Gewachsene Spielplätze sind kein "Kleingeld" für seelenlose Großanlagen vor der Stadt. Eine kostenträchtige Verschlechterung mit einem Kahlschlag 30 bis 40 Jahre alter Bäume auf den bestehenden Anlagen nützt keinem.

Günter Achilles
 

 

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