Herrenberger Problem - von Stefan Halanke

Veröffentlicht am 06.04.2012 in Presseecho

Lokalpolitische Kolumne des Gäuboten vom 03.04.2012 Mit Einführung der Umweltzonen wurden große Erwartungen geweckt. Bekam ein Auto einen grünen oder gelben Aufkleber, durfte es in die Innenstadt; mit einem roten meist nicht.

Ziel sollte sein: Das Leben in den Städten gesünder zu machen. Seit 2010 gelten auch strengere Werte für Stickoxide. Diese sind schon seit 2005 mit der Einführung der Umweltzonen bekannt. Allein ein grüner Aufkleber sorgt jedoch nicht für eine Reduzierung dieser Werte. Das Problem mit dem Stickoxid ist folgendes: manche Motoren verursachen zwar weniger Feinstaub, erzeugen leider oft mehr Stickoxide. Das heißt: Motoren mit grüner Plakette sind automatisch gesünder als mit roter Plakette. Und in Herrenberg haben wir 50 Prozent überhöhte Stickoxidwerte und somit ein reales Stickoxidproblem. Die Autoindustrie hat dieses Problem völlig verschlafen und die Bürger müssen jetzt mit sinnlosen Beschränkungen und hohen Umbaukosten leben. Leider konnte sich der demokratisch gewählte Gemeinderat nicht dagegen wehren. Damit kann und will ich mich nicht abfinden. Was ist jetzt aber die Lösung gegen das Gas, das die Atemwege reizt und schädigt? Bestimmt nicht die Maßnahmen, die bisher ergriffen wurden oder welche zukünftig vom Regierungspräsidium vorgeschlagen werden. Sie prognostizieren ja selbst nur eine Reduktion von drei Prozent. Ich könnte mir intelligente, computergesteuerte Ampelschaltungen vorstellen, die weniger "Stop-and- go" verursachen. Sowie eine Umleitung des Schwerlastverkehrs, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Radwegenetzes. Es ist allerdings fraglich, ob diese umfassenden Maßnahmen so schnell umgesetzt werden können. Denn bis 2015 müssen die Grenzwerte eingehalten werden, sonst drohen Strafgelder. Und diese Gelder könnte man jetzt schon nützlich einsetzen. Man muss sich nur dringend die richtigen Fragen stellen und passende Lösungen dazu finden. Beispielsweise, wo haben wir in Herrenberg denn überall überhöhte Werte? Wie kommen wir von 60 Mikrogramm auf die erlaubten 40? Haben Verwaltung und Teile des Gemeinderats das Problem zu lange ignoriert oder falsch eingeschätzt? Die Zeit ist überreif für Antworten und Lösungen. Für die Bürger. Ohne Augenwischerei und Alibilösungen. Nun sind das Regierungspräsidium und die Verwaltung in der Pflicht - und zwar schnell. Wir von der SPD werden uns auf jeden Fall weiterhin engagiert für das eigentliche Ziel einsetzen: eine gesündere Stadt für unsere Bürger.

 

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