Herrenberg 2020 – Weiteres Vorgehen

Veröffentlicht am 10.08.2010 in Gemeinderatsfraktion

SPD-Gemeinderatsfraktion
1.Mai 2010
Bodo Philipsen

An den Vorsitzenden des Gemeinderates
Herrn Oberbürgermeister
Thomas Sprißler

Antrag

Herrenberg 2020 – Weiteres Vorgehen

  1. Die Bürgerarbeitskreise zu den räumlichen Lupen erhalten nochmals die Gelegenheit in einer gemeinsamen Sitzung ihre jeweiligen Konzepte aufeinander abzustimmen und zu einer Vision der Stadtentwicklung zu kommen.
  2. Auf der Grundlage dieser Vision, die im Gemeinderat beraten und beschlossen wird, wird ein offener städtebaulicher Ideenwettbewerb über die Entwicklung der gesamten Stadt ausgeschrieben.
  3. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbs werden sowohl von der Bürgerarbeitskreisen als auch dem Gemeinderat beraten. Am Ende dieser Beratungen steht ein Stadtentwicklungsprogramm „Herrenberg 2020“.
  4. Unter Umständen wird dieses Stadtentwicklungsprogramm in einem Bürgerentscheid beschlossen.
  5. Anschließend wird ein Masterplan erstellt, der Prioritäten, Zeitabläufe und Finanzierungen der Umsetzung enthält.
  6. Nach Bedarf werden für einzelne Areale bzw. Themen weitere Wettbewerbe ausgeschrieben.

Begründung:

Alle Erfahrungen aus dem Projektmanagement zeigen, dass eine solide Planung am Anfang sehr viel Zeit am Ende einspart. Der Vorschlag der Verwaltung wird dem aus unserer Sicht nicht gerecht.

  • Am Anfang eines Stadtentwicklungsplanes muss eine Vision der Stadt stehen. (Stellung in der Region, als Mittelzentrum im Gäuquadrat, Einwohnerzahl, Gewerbeentwicklung, Verkehrsentwicklung, Bildungsstandort, Verhältnis Kernstadt zu Stadtteilen u.a.) Diese wurde zwar in den Bürgerarbeitskreisen diskutiert, erscheint nun aber nirgends mehr.
  • Aufbauend auf dieser Vision müssen Planungsvorstellungen von Bürgern als Insiderexperten, von externen Sachverständigen und Gemeinderat zu einem Plan für die weitere Stadtentwicklung zusammengeführt werden. Die vorgelegten Handlungsfelder sind ein Teil davon, sind aber nicht von einer Vision abgeleitet, sind unvollständig und mehr eine Ansammlung von Ideen ohne Vernetzung.
  • Für einzelne Bereiche müssen darauf aufbauend weitere Wettbewerbe bzw. Fachgutachten ausgeschrieben werden.
  • Erst auf der Grundlage eines breit diskutierten Stadtentwicklungsprogramms kann ein Masterplan entstehen, der Abläufe der Verwirklichung enthält.

Aus unserer Sicht ist es völlig ausgeschlossen, dies bis zur Sommerpause solide zu entwickeln. Stadtentwicklung kann nicht von oben dekretiert werden, sondern ist immer nur so gut, wie sie in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger verankert ist. Eine Beendigung der Bürgerbeteiligung ist deswegen zum aktuellen Zeitpunkt sehr schädlich. Sprecher der Lupen betonen, dass sie sehr gerne ihre Arbeit in der Weise zum Abschluss bringen würden, dass sie ihre jeweiligen Vorstellungen miteinander zu einem Gesamtkonzept verzahnen würden und daraus eine Vision der Stadtentwicklung entstehen könnte. Wir sollten ihnen diesen Raum gewähren, vor allem auch deswegen, weil erst dadurch eine sinnvolle Vorgabe für einen offenen städtebaulichen Wettbewerb entstehen würde.

Für die SPD-Fraktion
Bodo Philipsen
Vorsitzender

 

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