Andere Wege gehen

Veröffentlicht am 26.01.2019 in Presseecho
Carsten Krebs

Lokalpolitische Kolumne im Gäuboten vom 26.01.2019

Meine Meinung

Von Carsten Krebs, Ratskandidat für die SPD in Herrenberg

Herrenberg erstickt im Verkehr. Wir brauchen Lösungen, den Verkehr aus der Innenstadt fernzuhalten. Aus diesem Grund ist ein innerstädtisches Parkhaus neben der Volksbank kontraproduktiv.

Man vergleicht Herrenberg gerne mit Nagold oder dem Breuningerland. Dabei ist Herrenberg heute bei näherer Betrachtung gar nicht so schlecht aufgestellt. Wenn ein Kunde an einem Einkaufstag im Breuningerland unterwegs ist, legt er während der Einkaufstour zwischen 1000 und 1400 Metern zu Fuß zurück. Sowohl in Nagold als auch in Herrenberg ist das in der Innenstadt mit rund 1 000 bis 1600 Metern vergleichbar.

Bezüglich der Parkplatzkapazität ist das Breuningerland unschlagbar. Aber sowohl in Nagold als auch in Herrenberg gibt es derzeit rund 1500 öffentliche Parkplätze (ohne P&R in Herrenberg). Während den Nagoldern nur 700 zentrumsnahe Parkplätze zur Verfügung stehen (200 davon direkt im Zentrum), sind es in Herrenberg 1200 (600 davon direkt an der Altstadtgrenze). Die übrigen Parkplätze liegen in Nagold weit außerhalb der Innenstadt.

Herrenberg hat ein ganz anderes Problem. Während es in Nagold sechs stadtnahe Parkflächen gibt, sind es in Herrenberg fast dreimal so viele. Verstärkt wird der Parksuchverkehr dadurch, dass die Kunden zunächst das Filetstück im Graben anfahren. Mit einem zentralen Parkhaus in der Innenstadt wird dieses Problem nur verschärft. Dieses Parkhaus wird aufgrund der kurzen Distanz weiterhin von allen Seiten als erstes angefahren werden.

Die Stadt benötigt drei stadtnahe Parkzonen. Im Nufringer Tor, an der Stadthalle und im Seeländer-Areal werden im Norden ausreichend Parkplätze verfügbar sein (670). Mit dem geplanten zentrumsnahen Parkhaus an der Horber Straße und der Tiefgarage im Bronntor ist der Süden sehr gut abgedeckt (300). Aus diesem Grund muss der Fokus auf den Osten der Stadt gelegt werden. Sowohl für den Graben als auch für das geplante Parkhaus neben der Volksbank muss eine Alternative geschaffen werden. Denkbar wäre hier zusätzlich zur sanierungswürdigen Altstadtgarage beispielsweise eine Tiefgarage am Hasenplatz. Mit der Gültsteiner Straße (70), der Altstadtgarage (100) und weiteren 200 neuen Parkplätzen gäbe es in Herrenberg mehr als 1300 innenstadtnahe Parkplätze. Reicht das nicht?

Nagold hat gezeigt, wie man eine attraktive Innenstadt mit tollen Einkaufsmöglichkeiten, Aufenthaltsflächen mit Wohlfühlcharakter und schönen Wegebeziehungen schaffen kann. Und das ohne zusätzliche Parkplätze, denn die liegen weit außerhalb der Innenstadt. Eine größere stadtnahe Parkfläche an der Uferstraße wurde zugunsten der Landesgartenschau an den Stadtrand verschoben. Vergleichbare Parkplätze gibt es in Herrenberg im Längenholz und am Krankenhaus.

Herrenberg hat unheimlich viel Potenzial. Wir sollten die Chance nutzen, eine attraktive Stadt zu schaffen.

 

Homepage SPD Herrenberg

Facebook