"Räume der Bewegung" von Sarah Holzcer

Veröffentlicht am 04.11.2012 in Presseecho

Lokalpolitische Kolumne des Gäuboten vom 26.10.2012 Herrenberg kann sich mit seinem Angebot an Spielplätzen sehen lassen: Überall sind zahlreiche Spielplätze. Alle Kinder finden ein Spielangebot in ihrer Nähe. Aber die Wünsche an Spielplätze ändern sich auch mit der Zeit.

Manch ein Spielplatz wirkt monoton, nicht immer sind sie Orte auch der Begegnung für die Erwachsenen, nicht alle sind sicher genug. Manch einer scheint auch überflüssig. Die Stadtverwaltung hat das erkannt und in einem ersten Schritt eine differenzierte Spielplatzuntersuchung vorgenommen. In ihr wurden alle bestehenden und zukünftig möglichen Spiel-plätze aufgeführt sowie die Entwicklungsmöglichkeit jedes einzelnen aufgezeigt. Die Spielplätze wurden nach Alter der Bespielbarkeit oder auch nach den geschlechterspezifischen Spielwünschen von Mädchen und Jungen betrachtet. Auf der Grundlage dieser Analyse hat die Stadtverwaltung nun eine Spielplatzkonzeption entworfen, online gestellt und jeden zum Mitmachen aufgerufen. Wie ich finde, eine sehr gute Vorgehensweise. Es werden Paten für Spielplätze gesucht und bei den geplanten Um- und Neugestaltungen die Anwohner und Nutzer mit eingebunden. An sich schon eine interessante Sache. Die Stadtverwaltung geht aber weiter und stellt eine Konzeption für die Weiterentwicklung der Spielplätze vor. Einzelne Spielplätze sollen wegfallen, dafür Bündelungen in mittelgroße Quartiersund Themenspielplätze, aber auch ein generationenübergreifender Großspielplatz entstehen. Jeder Spielplatz, der wegfallen wird, ist ein schmerzhafter Verlust. Doch angesichts klammer Haushalte ist bei jedem Spielplatz auch zu bedenken, wie hoch der Aufwand der Pflege ist. Wenn wir durch Bündelungen eine Qualitätssteigerung und einen Mehrwert für jeden Bürger erhalten, bin ich für diesen Schritt. Wenn dadurch die Sicherheit und der bauliche Zustand verbessert, der Erlebnis und Aufenthaltswert gesteigert, die Multifunktionalität und Barrierrefreiheit gesichert werden, dann bin ich für diese Maßnahmen. Wie dann die Spielplätze im Detail aussehen werden, das darf dann, so finde ich, aus den Anregungen und dem Engagement der Bürger entstehen. Mit erschiedenen thematischen Schwerpunkten (Wasserspielplatz, Ritterburg, Kletterwand, Beachvolleyball, Sinnes- und Motorikparcours, Boulebahn, Abenteuer, Natur u.a.) könnten verschiedene Bedürfnisse befriedigt werden. Meine grundsätzliche Vorstellung eines Spielplatzes: ein Spielplatz für Jung und Alt. Ein Bewegungs- und Begegnungsort für alle Generationen. Denn Spielplätze sind Treffpunkte, fast wie der Brunnen in früheren Zeiten. Sie sind der Mittelpunkt im Leben vieler junger Familien, aber auch vieler Jugendlicher und Großeltern. Warum also diese Chance nicht nutzen und die Spielplätze baulich und funktional für alle Generationen noch attraktiver machen? Regelmäßige Begegnung bringt Gemeinsamkeiten, bringt Verständnis füreinander. Das Miteinander der Generationen ist für Herrenberg die Chance, sich von anderen Städten abzugrenzen und Vorbild zu sein. Nach unserem ersten Mehrgenerationenhaus folgt bald das zweite Projekt. Und unser neues Freibad steht ja bereits unter dem Motto „Generationenbad“. Warum dann nicht ein Generationen-spielplatz? Die Verwaltung hat dies als Aufgabe erkannt. Nun ist es auch an der Bürgerschaft, diesen Ball aufzugreifen.

 

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